Wolletamine so, wie er roh vom Webstuhl kommt! Dies ist der vielleicht vielseitigste Stoff, den wir kennen!
Nicht gewaschen und zunächst mit einem recht rauhen Griff, obwohl er ausschließlich aus feinster Merinowolle (19.5 mic) besteht. Ungewaschen ähnelt er Gaze oder Mull – so offen ist er gewebt. Und gerade diese fehlenden Behandlungen machen ihn zu einem Lieblingsstoff der Kreativen!
Normalerweise empfehlen wir, rohe Stoffe vor dem Färben oder Bedrucken zu waschen, damit die Schlichte (das ist die wasserlösliche Behandlung der Fäden, die vor deren Reißen während des Webens schützen soll) entfernt wird. Im Laufe der Jahre haben wir aber ausprobiert, dass das beim rohen Wolletamine eine solche Vorwäsche gar nicht nötig ist!
Etamine de Laine nimmt die Farben trotz Schlichte wunderbar an, und durch die Gestaltungsmöglichkeiten, die mit Wasser und Wärme verbunden sind, wird er wunderbar weich!
Der extra Tipp einer unserer Kundinnen: Nach Fertigstellung des Schals nimmt sie sich viel Zeit für ein sorgfältiges Dämpfen. Dadurch wird der Stoff noch weicher – fast wie Kaschmir – und bekommt einen besonders schönen Glanz!
Naturfarben

Für Wolle eignen sich alle Naturfarben ganz wunderbar! Eigentlich ist Wolle DIE Faser für Naturfarben, oft braucht man für gute Färbungen nicht einmal Beizen! Einfach den rohen Stoff färben! Das Beispiel oben zeigt eine Färbung mit Granatapfelschalen.
Ecoprint

Ideal ist Wolletamine auch für Ecoprint, wobei die leuchtenden Eukylptusdrucke (ganz ohne Beize) legendär sind! Einfach den rohen Stoff bedrucken!

Nicht nur Eukalyptus kommt toll auf diesem Stoff, sondern auch viele andere Blätter wie zum Beispiel Ahorn oder Eichenblätter. Dann aber unbedingt Beize verwenden!
Synthetische Farben

Die besten Farben für Wolle sind Säurefarben. Das Farbpulver muss angerührt werden und kann dann als flüssige Farbe zum Färben oder als angedickte Farbe zum Malen und Drucken verwendet werden. Bereits flüssig angerührt sind sie in Form von dampffixierbaren Seidenmalfarben (mit denen man übrigens nicht nur malen, sondenr auch sehr schön färben und drucken kann).
Weniger bekannt ist, dass Säurefarben Bestandteil vieler Batikfarben sind (z.B. DEKA L Batikfarben). Nach dem Auflösen eines solchen Farbpulvers kann man damit färben oder sie angedickt zum Malen und Drucken verwenden. Das Foto oben zeigt einen Schal aus Etamine de Laine, der von Rita Weins mit angedickten Deka L-Farben bedruckt (Siebdruckschablonen und Moosgummi) und bemalt wurde. Ist das nicht eine großartige Arbeit?
ACHTUNG! Säurefarben brauchen immer Hitze (z.B. Dampffixierung), damit sie licht- und waschfest auf der Faser sitzen. Auch für Säurefarben muss nicht vorgewaschen werden!
Wolletamine als Untergrund für Nunofilz

Da roher Wolletamine weit gewebt ist, eignet er sich hervorragend als Untergrund für feine, aber sehr stabile Nunofilze. Eine feine Kammzugauflage verbindet sich mit Wolletamine zu wunderschönen Nunofilzen, die sich sogar für Röcke eignen! Das Foto oben zeigt Nunofilze, die anschließend noch mit Eukalyptus bedruckt wurden.
Wolletamine selbst filzen per Hand, flächig oder auch nur die Kanten des Schals

Wolle filzt mithilfe von Wärme, Feuchtigkeit und Bewegung (Reibung). Hilfreich ist auch noch Alkali (Seife), Der Etamine de Laine lässt sich sogar alleine, ganz ohne zusätzliches Auflegen von Kammzug, per Hand filzen! Dafür braucht man eigentlich nichts weiter als eine übliche Spüle mit geriffelter Abtropffläche und etwas Olivenseife aus dem Bio-Laden.
Die zu filzende Fläche wird mit warmem Wasser benetzt, mit Olivenseife bestrichen und dann wird gerubbelt, bis sich die Fasern so zusammenziehen, wie Sie es wünschen. Wenn man nur eine leichte Verfilzung möchte, geht das ziemlich schnell. Wichtig: gut ausspülen! Die Seife muss raus!
Auch wenn man bei einem Wollschal nur die Kanten sichern möchte, ist das eine prima Methode!
Wolletamine filzen in der Waschmaschine

Diese Methode ist super einfach, aber wenn man nicht aufpasst, mit einem gewissen Risiko verbunden. Und da sich die Maschinen ziemlich unterscheiden, kann man nur ungefähre Ratschläge geben.
Der beste Tipp ist: Es vorsichtig angehen zu lassen! Und lieber einen zweiten Filzdurchgang machen, wenn der erste noch nicht zur Zufriedenheit ausgefallen ist.
Oben seht ihr das Foto eines „Shibori-Filzes“: Zuerst abgenäht, dann fest zusammengezogen, dann wird das Ganze in der Maschine gefilzt. Die 3D-Muster bleiben dauerhaft.

Das Foto oben zeigt den Ausschnit eines Schals noch vor dem Filzen: Oben eine Pongè 5-Seide, darunter ein gefärbter Wolletamine. Zuerst werden beide mit Zick-Zack-Stich verbunden, dann gefilzt. Die Wolle zieht sich zusammen, dadurch entstehen „Blasen“ auf der Seidenseite. Wir haben für unsere Steppschals, die nur wenig filzen sollten, das Schonprogramm mit 30°C (ohne Waschmittel) gewählt. Dieses Programm bewegt den Stoff im Wasser nur sanft, der Etamine schließt sich und bleibt sehr weich.
Sobald Sie ein anderes Programm wählen, z.B. ein normales Kurzprogramm, und/oder Olivenseife hinzugeben, filzt Wolletamine stärker.
Gesprühte Säurefarben

Aufgelöste Säurefarben lassen sich effektvoll sprühen und anschließend mit Dampf fixieren! Fantastische Ergebnisse erhalten Sie auch mit einem Farbauftrag per Pinsel.
Ecoprint mit einem Farbtuch

Eukalyptusdrucke leuchten noch mehr, wenn sie auf einem kontrastierenden Hintergrund gedruckt werden (hier Farbtuch mit Deka L, das über den Eukalyptus gelegt und dann gedämpft wurde).
Shiborifärbungen

WOW! Das passt so gut! Shiboritechniken aller Art passen so gut zum Schal aus Wolletamine. Solche kraftvollen Muster auf einem Schal schmücken Pulli, Jacke und Mantel.
Siebdruck auf Wolletamine

Ein Etamineschal wurde zunächst mit Säurefarben im Topf braun eingefärbt. Mit einer Siebdruckschablone haben wir die eine Hälfte mit dunklerer Farbe bedruckt (Mischung aus Entfärber und Dekaprint), die andere Hälfte nur mit Entfärbepaste.
Wollfäden im Schal

In einen Schalzuschnitt aus Etamine de Laine wurden mit einer dicken Sticknadel verschiedenfarbige Wollfäden eingezogen und dann leicht angefilzt.
Furoshiki

Die Verpackung ist das eigentliche Geschenk! Hier ein Wolletaminetuch, das im Topf mit Säurefarben gefärbt wurde